Mittwoch, 3. Oktober 2012

Reisebericht 2012-09-07

Ein neuer Tag mit Weckerklingeln um 8h früh und dem 'Mola Mola Mambo' - gefolgt von dem üblichen Kinderprogrammgespaste, während man sich langsam für den Tag schick machte. 
Dieses Mal mit dem Hauptziel Tokyo Tower! Denn rein aus nostalgischen (und kostengünstigeren) Gründen boykottierten wir den Besuch beim neuen Sky Tree.. XD"

Es ging also nach dem üblichen Trott zur Shinjuku Station, von wo es erstmal mit der roten Marunochi Line bis nach Ginza ging, um von dort aus in die graue Hibiya Line bis nach Roppongi zu fahren. Fehler! Zum Glück machte uns ein Schild mit der Aufschrift 'Tokyo Tower' eine Station vor Roppongi -nämlich Kamiyacho- darauf aufmerksam doch besser hier auszusteigen. Ein weiterer Gewaltmarsch wie in Yokohama musste ja nicht unbedingt sein!
Und tatsächich, es war die richtige Station - hätte Ich da etwas genauer in meinen Metro-Plan geschaut, hätte man sich die Aufregung vielleicht gespart. Zum Glück war das nochmal gut gegangen!

Minamis erste Amtshandlung war der Gang in einen Cafe, wo sie sich erstmal mit einem Coffee-to-go ausstattete (Ich weiss allerdings nicht mehr was für eine Art von Kaffeemix es war - jedenfalls nicht genau das was Sie sich darunter vorgestellt hatte lol). Weiter gings den doch recht grossen und auffälligen Schildern folgend weiter zum Tokyo Tower, der auch recht bald in Sicht kam..

Touristenfreundlich leicht zu finden: Der Tokyo Tower
Der Gang über den grünen Teppich zum Haupteingang
Zunächst standen wir vor einem grossen Parkplatz und waren etwas unschlüssig wie wir denn zum Haupteingang kommen, ein netter älterer Herr bedeutete uns aber einfach darüber zu gehen und so standen wir schon bald vor dem Haupteingang - nachdem wir natürlich den grünen Teppich und den dazugehörigen Torbogen (oben links) mit integrierten Windspielen (oben rechts) durchschritten hatten. Dort angekommen hiess es dann erstmal sich für ein Ticket entscheiden. Main Observatoy (150m Höhe) oder sogar auch das Special Observatory (250m Höhe)? Wir entschieden uns letztendlich für ersteres was zum einen natürlich günstiger war und zum anderen hatten wir direkt neben unserem Hotel ja das Government, was einen ähnlichen Ausblick garantierte..
Ans Ticket kommen war sogar recht einfach, da es dort auch einen Schalter für ausländische Besucher gab und an dem war auch etwas weniger los als an den anderen, wobei generell nicht soo viel los war wie beim letzten Mal als Ich dort war. Liegt wohl am Sky Tree. Armer Tokyo Tower!! Ein Grund mehr dort zu sein!

Mit dem Lift ging es direkt nach oben - das am Grund liegende 'Foot Town' wollten wir dann am Ende nochmal unter die Lupe nehmen. 
Oben angekommen drehten wir erstmal unsere Runden um aus den Fenstern zu spähen, Fotos zu schiessen und um darüber zu philosophieren wie es wohl ist von dort runterzustürzen (fragen Sie nicht!)..

Die Sicht vom Main Observatory aus..
..und Shinjuku ist gar nicht mal so weit weg..
..zum Fuji-san sind auch 'nur' 97km, der Weg nach unten ist mit 150m wesentlich kürzer..
..wer hätte das gedacht? Yokohama ist da auch wirklich nur ein Katzensprung!
Süsses Tokyo Tower Poster und noch recht verbreitetes Nostalgie-Telefon
Alle Fotos oben sind direkt vom Main Observatory. Leider war die Sicht nicht gut genug um den Fuji-san sehen zu können, obwohl es mal wieder ein üblich heisser Tag war. Ich glaube man erkennt auf den Fotos aber schon das das ganze durch diverse Quellwolken betrübt war..

Nichts desto trotz hat man einiges sehen oder erkennen können - war mal wieder super spannend! Besonders genial waren natürlich die 'Look-Down-Windows', wo man direkt unter sich auf den Boden schauen konnte - das entpuppte sich für viele der Anwesenden als echte Mutprobe. Ich freue mich sehr darüber das Ich keine Höhenangst habe! X,3

Mehr als in dem teuren 'Café La Tour' zu essen oder teure Souveniers zu kaufen kann man im grossen und ganzen nicht dort oben. Abends ist dort mit Sicherheit mehr los, je nach Wochentag wird hier unter 'Club 333' Stimmung gemacht - eine Mini Bühne hierfür gibt es übrigens auch. Wenn Ich mal wieder hierher kommen sollte dann vielleicht Abends, den Tokyo Tower bei Dunkelheit haben wir ja leider irgendwie verpasst. Ich bin mir sicher das der ein ähnlich tolles Bild wie 'Cosmo Clock' in Yokohama bietet..

Nach einigen Runden machten wir uns wieder daran nach unten zu kommen. Nicht mit dem Lift, sondern mit der Treppe - denn das war ja weitaus spannender und ein Erlebnis für sich schlechthin. Durch die roten Stahlstränge und Schutznetzte hinweg hat man übrigens auch eine super Aussicht:

Super Sicht mit und ohne rote Stahlträger..
..das nächste Ziel vor Augen: Der Zojoji Tempel!
..aber bis dorthin ist es noch ein ganzes Stück..
..fast am Ende und auf dem Dach des 'Amusement Park Roof Garden' angelangt!
Man unterschätzt leider wie sehr sich so ein Abstieg ziehen kann, andererseits ist es wirklich eine tolle Erfahrung! Ich kann es jedem wirklich raten diesen Weg zu wählen! : )

Unten angekommen findet man sich wieder auf dem Dach des 4 Stöckigen 'Foot Town', wo es einen kleinen niedlichen Vergnügunspark gibt. 
Leider gibt es einen Haken an der Geschichte: 'Amusement Park Roof Garden' ist völlig heruntergekommen. Es ist zwar wie fast überall sehr sauber, aber die Attraktionen sind völlig veraltet und dem Zahn der Zeit schutzlos ausgesetzt. Entsprechend wenig war hier oben los. Die meisten Spielautomaten und Greiferspiele sind total verwittert und funktionieren sowieso nicht mehr. Das ganze hatte Nachts bestimmt sehr viel Charme von und für einen Horror-Movie..

Optisch noch mit am schönsten aber sonst eher trostlos..
Ein Blick über das Dach von Foot Town und hoch zum Main Observatory
Nach einer kurzen Pause auf einer der zahlreichen Bänke inspizierten wir das Dach und dessen Attraktionen faziniert/verstört und stiessen letztendlich sogar auf einen der berühnten Panda-Bots (unten), den man vielleicht noch von Bastian Pastewka aus der Comedy-Doku 'Pastewka in Japan' oder von einem Photo-Shooting der Band Plastic Tree kennt (wobei Ich hierzulande eher noch auf ersteres tippe - ist übrigens überaus sehenswert!!!):

Famous Panda-Bot der schon bessere Tage erlebt hat..
..die 200yen hat man sich für den Spass trotzdem gespart..
Angeranzt hin oder her - Minami und Ich konnten es uns natürlich nicht nehmen lassen einen Ritt zu wagen.. XD

Nach diesem Erlebnis gings erstmal weiter durch die Flure von Foot Town, vorbei an zahlreichen Getränkeautomaten (unten links - die man hier in Japan echt überall findet), Museen, Gallerien, Restaurants und Shops, welche sich wirklich auf alle vier Stockwerke verteilten. Da die Souveniers hier echt teuer waren und wir die teilweise schon wesentlich günstiger gesehen hatten, blieb es nur beim schlendern und schauen.

Getränkeautomaten, stylishe Wandmalereien..
..Mini-Modelle und glückliche Kids die aufgeblasene Schneemänner verprügeln (echt wahr!)
Kurioseste Begegnung hier waren ein paar kleine Kids auf dem Flur: 
Angefangen hatte es damit dass ein kleines Mädel den aufgeblasenen Schneemann (oben rechts) erstmal nur lieb hatte, was ja allein schon ein unheimlich süsses Bild abgab. Als wir weiter gingen und uns kurz darauf nochmal umdrehten waren da plötzlich noch zwei kleine Jungs die dann gemeinsam den armen Gummischneemann verprügelten..?! Jedenfalls sah es danach aus.. XD"

Es ging dann irgendwann wieder nach draussen. Dort wurde sich neu orientiert um das nächste Ziel anzusteuern, denn nicht unweit vom Tokyo Tower entfernt steht der Zojoji Tempel mit seiner riesigen Anlage.
Zunächst dumpeten wir aber durch einen kleinen aber äusserst schick angelegten Park - dort gab es sogar einen kleinen niedlichen Schrein und in Erinnerung an die Tempelbesuche in Kyoto vor vier Jahren viele steile und unmöglich angelegte Steintreppen! Natürlich ohne Sicherung durch Geländer oder dergleichen, aber wer braucht das schon! Lange hielt es uns aus Angst vor Moskitos allerdings nicht dort - Mückenstiche hatten wir zu dem Zeitpunkt wirklich schon zur genüge, da musste man das nicht noch strapazieren. Schön wars trotzdem, auch wenn der Schatten der Bäume nicht unbedingt gegen die Hitze gross was nutzte..

Viele Bäume, Steine, Zikarden und ein Mini-Schrein..
..dazu ein kleines Bächlein und hübsch anzusehende Steinbrücken
Raus aus dem Park mussten wir uns allerdings erst wieder orientieren - da half es allerdings auch sehr das wir den Weg vom Abstieg vom Tokyo Tower aus gesehen hatten und von dort aus auch auf eine kleine Baustelle aufmerksam wurden die sich dort ziemlich in der Nähe befand.
Letztendlich musste man von unserem Standpunkt aus nur noch die Strasse überqueren und anschliessend einigen Schildern folgen, dann sah man auch schon die ersten Gebäude, Steinlaternen und Statuen über den Zaun hinweg..

Einer der direkten Wegen neben dem Zojoji Tempel
Einige Nebenbebäude auf dem Gelände, zum Tempel selbst ist es von hier aus noch ein Stück
Ich bin nicht sicher ob wir den richtigen Eingang gefunden hatten, denn hier war ziemlich wenig los. Das war aber auch ganz nett, weil man sich so in Ruhe umschauen konnte. Überall hingetraut hatten wir uns trotzdem nicht - nicht das man versehentlich irgendwo reinging wo man gar nicht hindurfte..

Besonders auffällig war hier die grosse Anzahl von Jizo-Statuen, die zwar sehr hübsch anzusehen sind mit den bunten Käppchen, Lätzchen, Windrädchen und dem Spielzeug das oftmals daneben steht - wenn man aber weiss das diese als Schutzgott für Kinder stehen die vor Ihren Eltern ums Leben gekommen sind, dann hat das ganze einen nicht ganz so schönen Beigeschmack (unten)..

Wünsch Dir was mal anders..
..Jizo-Statuen in allen Grössen..
..und in schier unendlicher Anzahl
Ich muss gestehen das mich dieser Ort nach kurzer Zeit ziemlich depressiv gemacht hat und meinen Begleiterinnen ging es ähnlich, daher gingen wir schon recht bald weiter um das Gelände weiter zu erkunden. Neben den hübschen Gebäuden und wunderschön gearbeiteten Toren gab es ja noch einiges zu entdecken.

Ein Gang über das Gelände..
..offenbart so manchen schönen Weg
Auch einen gross angelegten Friedhof gab es dort natürlich, aber wir wussten nicht so recht ob es eine gute Idee ist dort als Tourist rumzulungern, also liessen wir das lieber bleiben.
Dafür offenbarte sich uns unter einigen Blättern eine andere Überraschung (unten):

Der Feind lauert unter jedem Blatt (eine verpuppte Zikade vielleicht?)
Spätestens nach unserem ersten Ausflug im Park neben unserem Hotel wussten wir ja das Insekten hier gross sind, aber das war echt.. eww! Ich glaube fast das dies auch eine Zikade war.. die warn um die Zeit schliesslich überall. Und vor allem Lautstark - auch hier auf dem Tempelgelände..

Weiter gings einige Pfade entlang vorbei an einer grossen Glocke (unten) bis hin zu einem Platz der direkt zum Haupttempel führte.

Riesige Glockenkonstruktion
Zojoji-Tempel mit Tokyo Tower im Rücken
Mehr hübsche Statuen und ein 'Zaun' mit Familienwappen und Namen
Hier war auch deutlich mehr los als an der Stelle wo wir angekommen waren - auch wenn es noch sehr überschaubar war. Lag aber vielleicht auch an der Tageszeit~
Wir wanderten noch einen kurzen Moment über den Platz um noch das ein oder andere zu bestaunen, ehe wir beschlossen doch den Rückweg anzutreten. Zum einen waren wir hungrig und hatten doch irgendwie genug Kultur für den heutigen Tag~!

Glücklicherweise musste man sich nicht grossartig anstrengend um zum Tokyo Tower zurück zu finden. Dort angekommen suchten wir erst einmal den hochgelobten Crepes-Stand aus dem virtuellen Reiseführer und MLang sei Dank war der auch recht schnell gefunden.
Genau wie in Yokohama war die Auswahl gross, die Wahl gewonnen hat dann aber eine Variante mit Käsekuchen! Klingt vielleicht seltsam, schmeckt aber genial!! (unten)

Best Crepes Ever! Crepe mit Käsekuchen, Eis, Erdbeeren, Sahne, Schokosauce und viel mehr!
Gestärkt ging es nach der kurzen Pause beim Crepes-Stand wieder zurück richtung Metro-Station. Auf dem Rückweg machten wir eine schaurige Entdeckung:

'Eins gibt es nirgendwo wie hier - Das ist das Münchener Bier'
Direkt VOR dem Tokyo Tower ein Stück Heimat (WTF?!).. 
Wenn man sich das zweite Bild bei diesem Eintrag hier anschaut, sieht man das wir auf dem Hinweg offenbar dahinter vorbeigelaufen sind. Glücklicherweise lief da keine Volksmusik - verstörend war es trotzdem. So richtig Worte dafür hab Ich immer noch nicht.

Aber auf dem Rückweg gabs noch mehr Heimat (unten links), auch wenn Ich nicht genau weiss was es damit auf sich hatte..

'Die Wurst' direkt gefolgt vom 'Inner Trip'
Passenderweise gab es dazu ja auch einen 'Inner Trip' zum Abschluss - was war es? 
Man weiss es nicht, man munkelt nur (um MLang zu rezitieren).. X,D

Es ging weiter zurück zur Station, die auch recht schnell wieder gefunden wurde. Wieder ab in die graue Hibiya Line diesmal bis nach Kayabacho um von dort aus in die hellblaue Tozai Line bis zur Endstation Nakano zu fahren. 

Ziele dort waren zum einen Nakano Broadway und eine weitere Filiale des Mandarake - nach kurzer Zeit stellte sich jedoch auch schon heraus das sich die Filiale des Mandarake direkt im Nakano Broadway befindet. Glücklicherweise sind wir da auch eher durch Zufall reingeraten, weil wir nach Verlassen der Station einfach mal in die nächstgelegene Shopping Arcade (Nakano Sun Mall) reinspaziert sind, wo sich am Ende auch tatsächlich Nakano Broadway befand~

Tja und erstmal drinnen ging der Einkaufswahn mal wieder los - hier reiht sich nämlich Lädchen an Lädchen, vollgestopft mit all dem Kram was ein Otakuherz begehrt. Das ist ähnlich wie in Akihabara, nur halt unter einem Dach. Und auch hier heisst es Preise vergleichen, denn die Preispolitik sieht von Geschäft zu Geschäft anders aus~
Besonders im Mandarake wurde man fündig, auch wenn das hier etwas unübersichtlich angelegt war - es hat sich nämlich über mehrere Ladenlokale hinweg verteilt. Und was auch nicht so erfreulich war, allgemein wurden die Geschäfte hier sehr früh geschlossen - daher hiess es recht bald alles zusammenraffen und zur Kasse bringen. Und dann nahm das Schicksal seinen Lauf und half vielleicht bei folgender, schöner Urlaubserinnerung:

Leider hatte Minami an dem Abend Pech mit Ihrer Kreditkarte und musste entsprechend einen Grossteil der Sachen die Sie sich rausgesucht hatte zurücklassen. Dementsprechend schlecht gelaunt war Sie danach. 
Wir beschlossen trotzdem noch irgendwo etwas zu Abend zu essen, auch wenn Minami nach der Aktion der Hunger gründlich vergangen war. 
Nachdem wir nach einigen Runden um den Block ein Schnellrestaurant direkt in der Mall gefunden hatten, zogen sich MLang und Ich am Automaten vor der Tür ein Ticket für Curry. Irgendwann hatte sich Minami dann doch dazu durchgerungen mit uns zu Essen,bestellte ebenfalls Curry und gesellte sich dann doch zu uns~
Ich bin ziemlich sicher das der Koch Ihr angesehen hat das es Ihr an dem Abend nicht so gut ging und das wird wohl auch der Grund gewesen sein warum Sie zusätzlich auf Ihr Curry noch ein rohes Ei bekommen hat (das ist bei der japanischen Küche nicht unüblich). Diesen Bonus bemerkte Sie erst am Tisch, als Sie feststellte das wir kein Ei auf unserem Essen hatte und wunderte sich entsprechend, während wir das ganze schon als Trost-Ei abstempelten um Ihre Laune anzuheben. Anschliessend kam sogar der Koch an den Tisch und fragte sie auf Englisch(!!) ob das Ei auch wirklich in Ordnung seie. War es auch, aber wir bekräftigten das ganze noch mit 'It's okay - she likes eggs!'~
Wirklich süsse Geschichte - schade das es kein Bild von dem Trost-Ei gibt! :,(

Nach dem Essen war die Laune zum Glück wieder besser und wir machten uns auf den langen Rückweg - denn von Nakano nach Shinjuku ist es mit der Metro leider ein Stück, obwohl die Stadtteile an sich gar nicht so weit voneinander entfernt sind. Es ging also wieder in die hellblaue Tozai Line diesmal bis nach Otemachi und von dort in die rote Marunochi Line direkt bis nach Shinjuku. 
Natürlich fanden wir schonwieder einen neuen Weg zum Hotel und es folgte die gleiche Prozedur wie jeden Abend.. : )

Fortsetzung folgt.. nächstes Mal wieder mit Shopping in Shinjuku und Shibuya!

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